Die halbe Liga steckt im Abstiegskampf


Duell der Abstiegskandidaten: Fürstenaus Jakob Hertel versucht einen Freistoß vorbei an der Reelsener Mauer

aufs Tor zu zirkeln. In diesem direkten Duell gab es keinen Sieger (3:3). | FOTO: TILLY

Kreis Höxter. Die Spannung in der Kreisliga A ist spätestens nach dem 13. Spieltag nicht mehr zu überbieten. In der oberen Tabellenregion ist der Vierkampf um die Meisterschaft eröffnet. Doch genauso aufregend geht es in dieser Saison im Abstiegskampf zu. Aufgrund der extrem ausgeglichenen Liga sind sechs Teams im Topf um die zwei ungeliebten Plätze. Doch selbst die Vereine aus dem oberen Mittelfeld können sich noch lange nicht sicher sein.

Müssen denn wirklich nur zwei Vereine den Gang in die Kreisliga B antreten? Diese Frage mischt den Kampf um den Klassenerhalt noch einmal auf, da die Vereine wieder einmal auf die Bezirksliga schauen müssen. Steigen mehrere Vertreter aus dem Kreis Höxter ab, so kann nicht einmal der Tabellendreizehnte beruhigt aufatmen.

Neben den drei Aufsteigern aus Höxter, Reelsen und Rolfzen gehören Fürstenau, Dalhausen und Steinheim zu den überraschend prominenten Vertretern. Der SV Fürstenau hielt noch vor dem letzten Sonntag die rote Laterne in der Hand, gewann allerdings gegen den SV Bredenborn mit 2:0. „Der Sieg war so enorm wichtig. Wir haben den Abstiegskampf angenommen und die personellen Probleme kompensiert. Spielerisch waren wir nicht einmal besser, doch der Wille hat diese Partie entschieden. Auch die Spieler aus der Zweiten haben alles abgerufen“, freute sich Coach Frank Meise nach der Partie. Die angesprochene Leidenschaft war in den bisherigen Saisonspielen nämlich nicht immer gegeben und so fordert der Übungsleiter, dass an diese Partie nun in den noch ausstehenden Begegnungen vor der Winterpause angeknüpft werden muss.

Fußball gekämpft hat auch der zweite große Gewinner des letzten Spieltages: Die SG Dalhausen. „Wir haben momentan akute personelle Sorgen. Es fehlen jeden Sonntag immer über zehn Leistungsträger. Doch auf unsere Altherren und die Jungs aus der Zweiten ist Verlass. Jeder gibt alles für den Verein“, erklärte Coach Werner Streich, der am Sonntag das Sechs-Punkte-Spiel gegen Mitkonkurrent Reelsen mit 2:0 gewann und sich über die Einstellung seiner Rumpfelf schon beim 3:3 in Rolfzen vor zwei Wochen freute.

Dort holte Dalhausen zweimal eine Führung der Elf von Spielertrainer Peter Schmücker auf und verdiente sich einen Punkt. „Ein sehr bitteres Remis. Das wäre ein ganz wichtiger Dreier gewesen, doch wir haben es versäumt die Führungen über die Zeit zu bringen“, ärgerte sich hingegen der Kollege Schmücker, der natürlich auch weiß, dass so etwas einer erfahrenen Mannschaft wie Rolfzen nicht all zu oft passieren sollte.

Das Fehlen von Routinier Ralf Otte machte sich gravierend bemerkbar. Über mangelnde Cleverness beklagte sich auch der Coach des Mitaufsteigers Höxter II Roland Klein nach der 3:2-Niederlage in Vinsebeck: „Dass wir am Ende mit null Punkten dar stehen, schmerzt ungemein. Wir haben geführt, hatten noch weitere Chancen und legen uns die Gegentore dann selber ins Netz. Wir haben wirklich Lehrgeld bezahlt“. Die Landesligareserve spielt oftmals sehenswerten Kombinationsfußball, belohnt sich allerdings zu selten. Das könnte in der heißen Saisonphase zum echten Problem werden.

Schlusslicht Reelsen hat ähnliche Probleme. Nach ein paar Wochen trennte man sich vom Trainer Bernhard Thöne, welcher erst vor der Saison die Elf übernommen hatte. Es passte nicht zwischen dem alten Hasen und der Mannschaft, die sich daraufhin Andreas Grützner wünschte. Unter dem Ex-Beverunger sind auch durchaus Fortschritte auf dem Feld erkennbar. Das bestätigen die gegnerischen Trainer reihenweise, doch die Punkteausbeute bleibt bescheiden. Allerdings muss man Grützner zu Gute halten, dass es alles andere als einfach ist ein Team in der laufenden Hinrunde zu übernehmen, ohne selbst die Vorbereitung geleitet zu haben. Der SV Reelsen muss also versuchen vor der Winterpause noch ein paar Zähler zu holen und nach der Wintervorbereitung unter dem erfahrenen Übungsleiter einen Lauf zu starten.

Das Problem des Kellerkindes TSC Steinheim liegt wo anders. Nach starkem Saisonstart sah alles nach einer beruhigten Saison im Mittelfeld aus. Der TSC spielte sehenswerten Fußball und konnte sich auf seine Heimstärke auf dem Kunstrasenplatz verlassen. Auswärts holte die Elf vom jungen Spielertrainer Emrah Celik allerdings erst vier Punkte und als in den letzten Wochen auch noch die Heimstärke abhanden kam, rutschten die Türken nach und nach ab.

Der heiße Tanz ist also endgültig eröffnet und beinahe wöchentlich stehen direkte Duelle an, in denen auch die Nervenstärke entscheidet.

VON LARS LANGE

Quelle: nw-news.de

Veröffentlicht am

14:04:34 25.10.2012

Veröffentlicht in Neuigkeiten.